Boeing P-26 "Peashooter"

AZmodel AZL 7220 - green line - 1/72

Vorbild: Die Boeing P-26 Peashooter war das erste Ganzmetalltiefdeckerjagdflugzeug des US Arma Air Corps. Anfang der 1930er Jahre entstanden in Italien (Breda 27), Frankreich (Dewoitine 500), Japan (K-14) und der UdSSR (I-16) ähnliche Projekte. Das Boeingmodell hatte ein offenes Cockpit, ein festes Fahrwerk und noch eine Tragflächenverspannung. Es hatte am 20. März 1932 seinen Jungfernflug. Zwei Jahre später stellte das USAAC 111 P-26A in Dienst.
Elf P-26C gingen nach China zur Kuomintang wo sie 1936 ihren ersten Kampfeinsatz flogen. Die 6. Fighter Squadron der Philippinischen Luftwaffe erhielt einige bei der US Army ausgesonderte P-26C mit denen sie, obwohl unterlegen, 1941 gegen die Japaner antraten. 1942 erhielt die Luftwaffe Guatemalas unter Umgehung bestehender Exportverbote sieben P-26, die noch bis 1957 flogen.

Bausatz: Ebenso wie die anderen Tiefdeckerprojekte von Anfang der 1930er Jahre führte die P-26 im Modellbaugeschäft ein Schattendasein. Das Revellmodell beherrschte die Basteltische von 1967-2012 (wenn man von der Pavlaepisode absieht). 2013 kam AZ mit einer Peashooter wie vom Label gewohnt gleich in drei verschiedenen Aufmachungen. Die typische Faltschachtel enthält einen grauen Gussast mit 44 Teilen, einen Resinmotor, eine Folie für die Windschutzscheibe (anstelle der angekündigten Spritzgussscheibe) und die Bauanleitung.

Die shortrun Teile haben saubere, feine Gravuren und weißen die richtigen Abmessungen auf. Die Cockpitdetails sollten mit Gurten verbessert werden. Kennzeichen dieser Herstellungsart ist die oft etwas raue Oberfläche.

Bauanleitung/Bemalung: Die s/w Bauanleitung führt in 12 Schritten zum fertigen Modell, wobei der letzte für das Anbringen der Verspannung hilfreich ist. Hinweise auf die farbige Gestaltung und die Position der Abziehbilder befinden sich auf der Schachtelrückseite. Farbangaben erfolgen in Humbrol. Die Abziehbilder sind sauber und mit einem sehr kleinen Rand gedruckt. Wärend die ersten Bausätze ausschließlich US Army Maschinen zeigten, kann hier zwischen drei Exportflugzeugen gewählt werden.

Fotos zeigen die philipinischen Maschinen im Dezember 1941 bereits mit einem Flecktarnanstrich, wobei das AZ-Muster mit diesem Aussehen natürlich etwas aus der Reihe tanzt.

Fazit: Auch wenn sich das Revellmodell etwas leichter bauen lässt, ist die AZ P-26 dafür im Outfit um Längen besser. Es ist fordernder Modellbau und kein Klicksystem. Für Freunde etwas ausgefallener Typen sehr zu empfehlen.

Erhältlich im second hand Bereich.

Jürgen Willisch, Mai 2020

Literatur:

Larry Davis
P-26
Mini Number 2, squadron/signal 1994
The 6th Pursuit Squadron (PAAC) War Diary
in: small air force observer, April 1997