Vorbild: Bell verlor zwar den Wettbewerb der US-Army Anfang der 1960er Jahre, entwickelte aber trotzdem Dezember 1964 das Modell 206, das am 7. September 1965 zum Erstflug startete. Die ersten beiden Vorserienmaschinen der nun als Bell AH-1G bezeichneten Maschine wurden am 7. April 1966 von der U.S. Army bestellt. Bell griff so weit wie möglich auf Komponenten ihrer UH-1C "Iroquois", um die Kosten niedrig zu halten.
Neu war der extrem schlanke Rumpf, der richtungsweisend für alle folgenden Kampfhubschrauber wurde, die dadurch bei Angriffen nur eine sehr kleine frontale Trefferfläche boten. Der Bordschütze besetzt in der Cobra den vorderen, der Pilot den leicht erhöhten hinteren Sitz. Der AH-1G hatte ein festes Kufenlandegestell, der Heckrotor wurde im Laufe der Produktion nach rechts verlegt. Die rundum verglaste und oben abgerundete Kabinenhaube mit Panoramasicht aus ungepanzertem Sicherheitsglas sorgte in Vietnam für einen unangenehmen Treibhauseffekt. Dies stellte die höchste Infrarotsignatur des Helikopters dar, sogar die heißen Triebwerksabgase zogen infrarotgelenkte Waffen weniger an. Als Zielhilfe für alle Waffen diente das einklappbare Reflexvisier M73. Das Computersystem kompensiert für den Kinnturm die Eigenbewegungen des Hubschraubers, Windeinflüsse und Zielbewegungen. Der AH-1G war nur leicht gepanzert. Der Panzerschild vor dem Cockpit schützte vor Beschuss mit Waffen bis Kaliber 7,62 mm; auch die Hydraulik- und Treibstoffführungssysteme waren vor Beschuss und Splitterwirkung geschützt.
Ab August 1967 flogen die Huey Cobras Einsätze als luftmobile Artillerie, bewaffnete Eskorte und bewaffnete Aufklärung in Südvietnam. Im Vietnamkrieg verlor die Army 157 Huey Cobras durch Flak, vier durch FlaRak und zwölf durch anderes. Das USMC verlor in derselben Periode zehn Cobras. In der Regel blieben die HueyCobras aber bei schlechtem Wetter und nachts am Boden. Mit der Auslieferung der neuen Hughes AH-64A "Apache" wurde Ende der 1980er-Jahre das Ende der Cobra eingeleitet. (Nach Wikipedia)
Bausatz: Hier lacht uns ein alter Bekannter an. AZ brachte ihn in gleicher Aufmachung 2013 heraus. Der Karton enthält zwei beige sauber abgegossene Spritzlinge mit 60 Teilen, ein Klarsichtteil, eine Ätzplatine und Abziehbilder.
Der Zusammenbau dürfte auch für Anfänger machbar sein. Die Ätzteile liefern Lüftergitter und Sitzgurte. Die Kabinenhaube ist in Ordnung.
Bauanleitung/Bemalung: Die kleine Bauanleitung führt in 19 Schritten zum Ziel. Ein kleiner Abziehbilderbogen liefert die Kennung für drei Maschinen und enthält keine Wartungshinweise.
Die Bemalungsschemata befinden sich auf der Schachtelrückseite, die Farbangaben sind in HUMBROL.
Fazit: Für Einsteiger ins Hubschraubergeschäft zu empfehlen. Anspruchsvollere sollten auf das Special Hobby Modell zurückgreifen.
Erhältlich im Fachhandel oder direkt bei AZmodel.
Jürgen Willisch, Potsdam (April 2019)