IAI Kfir C2/C7

Avantgarde Model Kits (AMK) 86002 - 1/72

Vorbild: Die als Abfangjäger gebaute Mirage IIIC kam im Sechstagekrieg 1967 auch als Jagdbomber zum Einsatz. Forderungen der Israelis führten zur Entwicklung der Mirage 5, die aber wegen des 1967 verhängten französischen Waffenembargos nicht geliefert wurde. Um dieses zu umgehen begann die Entwicklung der Kfir (junger Löwe), die ein J-79 Triebwerk erhielt und sowohl als Jäger als auch Jabo fliegen sollte. Einige Maschinen hatten ihre Feuertaufe im Yom-Kippur-Krieg im Oktober 1973.

Änderungen an Flugzeugzelle und Ausrüstung führten zur Kfir-C2. Diese unterscheidet sich vom Vorläufer durch zwei über den Lufteinläufen angebrachte Canards, zwei Strakes an den Seiten der Nase sowie Sägezähne an den Flügelvorderkanten. Das Fahrwerk wurde verstärkt und als Schleudersitz kam nun ein Martin-Baker JM6 zum Einsatz.

Bausatz: AMK legt seinen zweite 72er Bausatz vor. Dieser basiert eindeutig auf der hauseigenen 48er Ausgabe. Hasegawas Kfir folgte der von Italeri mit versenkten Gravuren. Diese werden vom AMK Modell getoppt.

Der attraktiven Stülpkarton ist randvoll mit 25 gut verpackten Gussästen gefüllt. Das sind 171 graue und sechs Klarsichtteile, ein Abziehbilderbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Die sauber abgespritzten Teile haben feinste versenkte Strukturen und schöne Details.

Der Bau beginnt mit Cockpit und Schleudersitz, je nach Wunsch für C2 oder C7. Sitzgurte fehlen. Warum gibt es dafür keine Abziehbilder wie für die Instrumente? Als zweiter Schritt nach der Rumpfmontage folgen die Tragflächen. Auch hier sollte man auf die Unterschiede der Versionen achten. Das Fahrwerk und die Fahrwerkschächte sind gut gemacht und sehen filigran aus. Im Bauabschnitt sieben findet man die Hauptunterschiede der beiden Kfir Ausführungen. Hier sollte man an ein Buggewicht denken. Der Triebwerkbereich ist gut gestaltet.

Der Clou sind die Außenlasten die mit über 60 Teilen zu Buche schlagen und alle gebräuchlichen Luft-Luft- und Luft-Boden-Waffen umfassen.

Bemalungsvarianten: Der umfangreiche Abziehbilderbogen beinhaltet alles für die Gestaltung von fünf unterschiedlichen Flugzeugen. Leider sind die israelischen und kolumbianischen Hoheitszeichen verdruckt. Farbangaben erfolgen in Federal Standard.

Fazit: Ein sehr guter Bausatz für den erfahrenen Modellbauer.

Jürgen Willisch, Potsdam (September 2017)

Literatur:

Eli Eyal, Von der Mirage zum Kfir, Eshel-Dramit 1979