PZL W-3T "Sokol"

AJ Model 72001 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die PZL W-3T "Sokol" entstand aufgrund einer Vereinbarung zwischen den sowjetischen Konstruktionsbüro Mil und PZL in Polen im Rahmen des RGW. Mit dieser Entwicklung wollte man ein direktes Nachfolgemuster für die Mil Mi-4 schaffen. Erste Studien begannen dazu 1971 und gipfelten 1978 in den Erstflug des ersten Prototypen. Die Produktion lief schleppend an und 1987 waren erst 10 Exemplare gebaut. Ein Rückschlag erlebte sie durch den Zusammenbruch des Ostblocks bei dem die traditionellen Abnehmer wegfielen. Immerhin wurden nach einer gründlichen Überarbeitung und Modernisierung bis 2005 über 145 Exemplare gebaut und auch exportiert. Die Version W-3T ist ein militärischer Transporthubschrauber, der ab 1993 von der polnischen Luftwaffe genutzt wird. Angetrieben wird der Hubschrauber von zwei PZL-10W Turbinen.

Bausatz: Hasegawa hatte sich vor ca. 10 Jahren schon mal mit der F2A-1 und deren Ableger beschäftigt. Leider wurde der Bausatz nicht so richtig ausgeschlachtet. Egal, nachdem die MPM-Gruppe für Classic Airframes schon eine 48er Buffalo-Reihe entwickelt hatte, erschienen auch unter dem Label special hobby auch zwei Bausätze (F2A-3 u. B-339-39). Was special hobby hier in 1:72 anbietet, ist nichts weiter als ein verkleinerter 48er Bausatz. Selbst der Kunststoff fällt aus den üblichen Rahmen und erinnert an Sword und natürlich die 48er Buffalos und andere Classic Airframes Bausätze.

: AJ Model aus Polen ist neu am Modellbaumarkt. Das Erstlingswerk ist sinnvoller Weise ein polnisches Produkt. Eine PZL W-3 gab es bisher noch nicht als Spritzgussbausatz in 1/72. Somit ist dieses Erstlingswerk zu begrüßen. Nach dem Öffnen des Kartons erblickt man zwei schwarze Spritzlinge, ein Rahmen mit Klarsichtteilen, einen Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Bauteile aus den beiden Spritzgussrahmen besitzen ein wenig Grat und auch die Oberfläche ist nicht richtig glatt, sondern besitzt eine leichte Orangenhaut. Ein paar Kleinteile müssen nach sehr guten Skizzen selbst aus Rundprofil angefertigt werden. Die Klarsichtteile sind wirklich klar und durchsichtig. Für das Cockpit sind ein paar Sitze und das Instrumentenbrett zzgl. Decal vorhanden. Eine gute Grundlage für Verfeinerungen. Interessant ist der Aufbau der Frontverglasung und deren Rahmen. Gut gelöst!

Die Bemalungshinsweise sind sehr gut gemacht. Farbangaben gibt es in RAL-Tönen für die vier Hauptfarbtöne der Tarnung und die anderen Farben sind auf das Humbrol-System abgestellt. Die Decals sind ohne Versatz auf blauem Trägerpapier bei Techmod gedruckt.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Ein interessantes Erstlingswerk! Wer ein wenig Erfahrung im Modellbau hat, der wird auch mit diesem Bausatz keine Schwierigkeiten haben. Wie wäre es mal mit einem deutschen Polizeihubschrauber???

Erhältlich dieser Bausatz u.a. bei IBG Modellbau beziehen.

Volker Helms, Godern (September 2007)