Vorbild: Der M24 Chaffee war ein leichter US-amerikanischer Panzer, der als Aufklärungspanzer konzipiert und auch klassifiziert war, von seinen unterschiedlichen Nutzern aber auch als Kampfpanzer eingesetzt wurde. Er war der Nachfolger des Stuart-Panzers und ging ab 1944 in die Serienproduktion. Der Chaffee war luftverlastbar und gilt als der erste echte Leichtpanzer der Welt. Er hatte eine hohe Feuerkraft und wies als erster US-Panzer eine günstig abgeschrägte Panzerung auf. Benannt wurde der Panzer nach dem Pionier der US-Panzertruppen General Adna R.Chaffee jr.
Einsatzerfahrungen mit dem bisherigen leichten Panzer M3 und M5 Stuart hatten die Schwächen dieses Fahrzeugs aufgedeckt, insbesondere seine unzureichende Panzerung. Das als Ersatz geforderte und neuentwickelte Gerät, als T 7 bezeichnet, stellte sich als nur mittelmäßige Konstruktion heraus und wurde im März 1943 abgelehnt.
Daraufhin sah sich das Ordonance Corps gezwungen, zusammen mit der Cadillac Division of General Motors im April 1943 ein neues Projekt zu starten, das als Light Tank T24 bezeichnet wurde. Dieser Panzer hatte die gleichen Antriebsaggregate wie der M 5A1, war jedoch bereits mit einer stabilisierten 75-mm-Kanone ausgestattet, die schon im mittleren Bomber B-25 Verwendung fand. Die Rohrwandung war jedoch verringert und ein anderer Rücklaufmechanismus eingebaut worden. Man versuchte alles, um das Gewicht des Fahrzeuges unter zwanzig Tonnen zu halten. Die Panzerung wurde so gering wie möglich gehalten, die Frontplatte war lediglich 25 Millimeter dick, jedoch in einen Winkel von 60° gestellt, sodass diese Schwäche etwas ausgeglichen werden konnte. Die Ketten wurden auf 16 Zoll (40,6 Zentimeter) verbreitert und die Fahrwerksfederung auf Drehstäbe umgestellt. Die Silhouette war relativ niedrig, obwohl der Turm bereits für drei Mann ausgelegt war. Wie bei allen amerikanischen Panzern des Zweiten Weltkrieges verfügte der Kommandant über einen 360°-M6-Winkelspiegel zur Beobachtung des Gefechtsfeldes unter Panzerschutz.
Am 15. Oktober 1943 war das erste Vorserienfahrzeug fertig, worauf die Produktion im Frühjahr 1944 unter der Bezeichnung Light Tank M24 aufgenommen wurde. Die Produktionsstätten befanden sich ab April 1944 bei Cadillac und ab Juli 1944 kam eine weitere bei Massey Harris hinzu. Als die Fertigung im August 1945 eingestellt wurde, hatten insgesamt 4731 Fahrzeuge die Montagebänder verlassen. Im November 1944 erreichten die ersten M24 den europäischen Kriegschauplatz und wurden zum ersten Mal während der Ardennenoffensive eingesetzt. Zum Ende des Krieges erfolgte noch eine Lieferung von 302 M24 an die britischen Streitkräfte um den schwach bewaffneten M5A1 zu ersetzen. Kampfeinsätze der Briten in Europa mit dem M24 erfolgten aufgrund des schnellen Kriegsendes nicht mehr. Nach Kriegsende wurden um die 50 britische Chaffees an die niederländische Armee weitergeleitet.
Bausatz: Der Bausatz zeigt sich qualitativ von der besten Seite: zehn sauber gespritzte Plastik- und Klarsichtrahmen, zwei Bögen Ätzteile , Resinteile, Garnmaterial , Vinylketten , Messinghülsen für die Darstellung einfedernder Stoßdämpfer sowie ein gedrehtes Geschützrohr aus Aluminium und ein ohne Versatz gedruckter Abziehbilderbogen sorgen für eine Menge Bastelspaß. Als First Edition Bonus liegt noch ein in Resin gegossener Panzerfahrer bei.
Nacharbeiten sind keine zu erwarten, die Auswurfmarkierungen befinden sich in nicht sichtbaren Bereichen. Die Klarsichtteile, ebenfalls aus Spritzguss, werden für die Scheinwerfer und Periskope benötigt. Die Kommandantenkuppel im Ganzen ist ebenfalls als Klarsichtteil gespritzt. Der kleine aber absolut ausreichende Ätzteilbogen dient der Ausgestaltung der Beschläge an Wanne und Turm sowie Grillgittern.
Der 16seitige Bauplan ist sehr übersichtlich gestaltet, führt durch 29 Bauabschnitte. Der Bau des Modells sollte ohne Schwierigkeiten von der Hand gehen. Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbenhersteller Gunze Sangyo, Humbrol, Revell und Lifecolor.
Bemalungsvarianten: Der Abziehbilderbogen lässt vier Varianten zu:
Fazit: Wieder ein klasse Bausatz aus Taiwan. Für Anfänger und Profis gleichermaßen zu empfehlen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel und bei ASTROMODEL.
Alexander Hilbig, Berlin (Februar 2016)