Vorbild: Die Rote Armee benutzte während der militärischen Konflikte Ende der dreißiger bis Mitte der vierziger Jahre im Winter einige Typen von Motorschlitten vor allem zum Transport. Die Bewaffnung diente eher der Verteidigung als zum Einsatz als "Kampfschlitten", wobei es durchaus ein imposanter Anblick sein könnte, wenn mehrere feuerspeiende, schneestiebende Motorschlitten auf einen zukommen. Als Antrieb des Propellers im Heck des Fahrzeugs wurden Automotoren und später auch Flugzeugmotoren (z.B. der Sternmotor M-11)genutzt. Deutschland setzte während des 2. Weltkrieges an der Ostfront und in derem Hinterland vor allem Beutefahrzeuge, aber auch eigene Konstruktionen ein.
Der RF-8 stellt im Gegensatz zu den Motorschlitten NKL-16/41 und NKL-26 ein offenes Modell dar, zweisitzig mit Fahrer und MG-Schütze, geeignet als hochmobiles leichtes Patrouillen- bzw. Aufklärungsfahrzeug, sowie als bewaffneter Begleitschlitten für die zwar gleich motorisierten, aber schwereren Transportschlitten. Die erste Ausführung GAZ-98 hatte als Antrieb den Motor des GAZ M-1 mit 50 PS bzw. später 76 PS. Wegen zu geringer Leistung erhielt die spätere Ausführung GAZ-98K deswegen den leistungsstärkeren M-11 mit 110 PS.
Bausatz: Ace hat nun seinen dritten Bausatz eines sowjetischen Motorschlittens mit dem Sternmotor M-11 herausgebracht (AER und Extratech hatten ihre Motorschlitten in den frühen Ausführung als GAZ-98 mit einen Automotor mit großem Kühler ausgestattet). Er enthält 2 graue Spritzlinge (der Motorspritzling scheint identisch mit dem aus dem NKL-16/41 und dem NKL-26 zu sein, die dort gemachten Aussagen gelten also auch hier. Weiterhin gibt es ein graues Spritzlingleinchen mit der Motorverkleidung sowie die Bauanleitung.
Die Spritzlinge sind in der von ACE bekannten Shortruntechnik und -qualität produziert worden. Es darf also wieder ein wenig geschnitzt, gespachtelt und geschliefen werden. Eine Verglasung muß man selbst erstellen; eine Zeichnung als Vorlage ist auf der Bauanleitung vorhanden, das Klarsichtmaterial muß der eigene Vorrat an Bastelmaterial beisteuern. Die Bauanleitung zeigt 2 weiße Fahrzeuge, diese unterscheiden sich nur durch die roten Warnstreifen auf der Propellerschutzverstrebung des einen.
Fazit: Ein recht empfehlenswerter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Damit läßt sich ein als Modell und Thema eher seltenes Fahrzeug gut darstellen.
Erhältlich ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.
MKT (März 2015)
Literatur:
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Horst Hinrichsen Schlittengeräte der Wehrmacht 1941-1943 Waffen-Arsenal Band 179 Podzun-Pallas |
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M-Hobby 115 (9/2010) enthält die Baubeschreibung eines GAZ-98 mit Automotor im Maßstab 1/35 (russ.) |
