BA-20 frühe Version

ACE 48108 - 1/48

Vorbild: Der Panzerspähwagen BA-20 (Broneawtomobil) wurde 1934 für die Verwendung beim Stab, sowie in Aufklärungs- und Kommunikationseinheiten. Es wurde vom zivilen GAS-M1 „Emka“ abgeleitet, der selbst eine Varianten eines Ford-Entwurfs war, den GAS in Nishnii Nowgorod unter Lizenz produzierte. Die Produktion des BA-20 lief 1935 an, wobei das Chassis in Nishnii Nowgorod und der Aufbau im Werk Wiksinskii hergestellt wurde, wo auch die Endmontage statt fand.

Grundsätzlich wurde der BA-20 als Aufklärungsfahrzeug eingesetzt. Dazu wurden die Reifen mit Schaumgummi gefüllt, damit sie gegen Kugeln und Schrapnellbeschädigungen geschützt waren. Die Variante BA-20ShD konnte auf dem Schienennetz operieren. Dazu wurden die Räder gegen Schienenlaufrollen ausgetauscht. Bei einigen BA-20 wurde das MG DP-28 gegen einen Flammenwerfer ausgetauscht.

Das Fahrzeug wurde wähjrend des Spanischen Bürgerkriegs an die Republikanische Seite geliefert, ansonsten fand es haptsächlich in der Roten Armee Verwendung. Bei dieser sah der BA-20 1939 den Ersten Kampfeinsatz gegen Japan am Chalkin Gol. Auch bei der Invasion in Polen und im Winterkrieg gegen Finnland setzte die Sowjetunion das Fahrzeug ein. Finnland erbeutete 18 BA-20 und setzte sie als PA-6 ein. Die sowjetische Produktion endete 1941, nachdem über 4800 Einheiten das Werk verlassen hatten.

Wie die meisten von Automobilen abgeleiteten Panzerwagen, war der BA-20 straßengebunden. Das Fehlen eines Allradantriebs, hoher Bodendruck und ein schwacher Motor verhinderten den Einsatz im Gelände. Die Panzerung war lediglich gegen Splitter und Handfeuerwaffen effektiv und das 7,62mm MG war nicht ausreichend um gegen ähnliche Fahrzeuge zu bestehen. Der BA-20 wurde durch den BA-64B ersetzt.

Der BA-20 wird oft mit dem sehr ähnlichen FAI Spähwagen verwechselt. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist das flache Dach des BA-20 gegenüber den zwei Kuppeln für Fahrer und Beifahrer im Dach des FAI. Frühe BA-20 hatten denselben zylindrischen Turm wie der FAI, spätere Fahrzeuge hatten einen konischen Turm.
Quelle: Wiki: BA-20 (en)

Bausatz: Wie beim Original leitet auch ACE vom GAS-M1 diesen kleinen Panzerspähwagen ab. Der Bausatz enthält 5 kleine Spritzlinge, 4 Gummireifen und einen kleinen Decalbogen. Hinzu kommt noch eine überschaubare Bauanleitung. Diese verweist nur auf den Bau der frühen Version, es liegen aber beide Türme bei.

Der erste Eindruck der Spritzlinge mit Grat und Trennmittel an vielen Stellen verleitet dazu den Bausatz gleich ad acta zu legen. Aber ein zweiter Blick lohnt! Die Detaillierung des Äußeren des Fahrzeugs ist recht gut und schließlich ist das Original auch kein Wunderwerk der Technik. Allerdings ist alles geschlossen dargestellt. Ambitionierte Modellbauer werden hier vielleicht die Kühlerklappen oder eine Tür öffnen, um dem Fahrzeug eine individuelle Note zu verleihen. Vielleicht gibt es sogar den einen oder anderen Zubehörsatz.

Wie bei der späten Version sind die Decals sehr sparsam vorhanden. Allerdings gibt es lediglich Markierungen für das deutsche Fahrzeuge. Die Anleitung, die den BA-20 je Bemalungsvariante nur in einer isometrischen Darstellung zeigt, sieht 3 Bemalungen vor:

Fazit: Netter, kleiner Bausatz von ACE, der etwas Vorbereitungsarbeit erfordert (entfetten, entgraten), dann aber schnell von der Hand gehen sollte. Der Preis ist auch in Ordnung.

Der Bezug ist über den (Online-)Fachhandel möglich. Das Muster stellte Glow2B (mail@glow2b.de)bereit, über die Händler auch das Produkt beziehen können.

Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2017)