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Römischer Auxiliar 1. Jahrhundert n.Chr.

Weißmetall 54 mm - Pegaso

Aus den Bewohnern der eroberten und dem römischen Imperium einverleibten Gebiete rekrutierte man in großem Umfang auch Hilfstruppen für das Heer, die als Auxiliares bezeichnet wurden. Diese Einheiten wurden an besonders abgelegenen oder gefährdeten Grenzabschnitten eingesetzt, die oft genau am anderen Ende des Reiches bzw. ihrer Heimat lagen und eine Flucht von vorn herein ausschliessen sollten. Innerhalb einer Legion wurden die Männer in eigenen Kohorten zusammengefasst, welche dann nur aus Personen einer bestimmten Region bestanden und oft auch den Namen ihres Volkes im Titel trugen.

Neben der regulären Ausrüstung des Heeres trugen diese Soldaten teilweise noch Waffen oder Kleidung ihres Herkunftslandes und selbst bei der Bemalung der Schilde vermischten sich römische mit keltischen Symbolen.

 

Das hier vorliegende Modell von Pegaso stellt einen solchen Auxiliar keltischer Herkunft dar, der etwa im 1. Jahrhundert n. Chr. als Söldner im Dienste Roms gestanden haben könnte. Er trägt die typische Rüstung dieser Zeit, ein Kettenhemd (Lorica hamata), den Helm (Cassis), Schwert (Gladius), Wurfspeer (Pilum) und den Schild (Scutum).

Alle Teile dieser Miniatur waren in sehr guter Qualität gegossen, ohne nennenswerten Grat und in kurzer Zeit fertig für die Grundierung. Ich bemalte jedes Teil einzeln, um besser an alle Stellen heran zu kommen und fügte sie erst danach mit Sekundenkleber zusammen.

Die beiligende Base, eigentlich nur ein winziges Stückchen Boden mit Vertiefungen, um die Füße dort zu befestigen, erschien mir zu unscheinbar und so klebte ich das ganze auf eine etwas größere Plastikbase von Games Workshop. Die Übergänge wurden mit Milliput überformt, so das ein kleiner Hügel entstand. Aus einem Rest der Modelliermasse formte ich zum Schluß einen Baumstumpf. Etwas Statik-Gras wurde mit Sekundenkleber hinzugefügt.

 

Bei der Bemalung der Figur selbst hielt ich mich zuerst an die Vorgabe von Pegaso, zumindest bei der Kleidung. Das Karomuster der Tunica bzw. des Untergewandes erschien mir im Hinblick auf einen Kelten gerechtfertigt. Nur bei dem Schild ließ ich mich von Vorbildern aus dem Internet leiten. Dort hatte ich Fotos eines Clubs gefunden, der die römische Kultur wieder auferstehen lässt, indem in originalgetreuer Kleidung das Leben dieser Zeit nachgestellt wird. Dabei auch einige Legionäre, die man sich (mit ihren blonden Bärten und hohem Wuchs) ohne weiteres als germanische Auxiliares vorstellen könnte...

Durch diese Bilder inspiriert, verpasste ich dem Legionär einen blonden Bart und bemalte den Schild ähnlich dem, den dort jemand trug.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch viele Germanen in der römischen Armee dienten und warum sollte nicht einer dabei gewesen sein, der vielleicht genau so aussah ...

Mario Kanzenbach, Schwerin