And now for something complete different ….
Vor einigen Jahren hat Eduard der Royal Class seiner Bf 110 ein Instrumentenbrett im Maßstab eins zu vier spendiert. Dies war sicher keine neue Idee, immerhin gibt es einige solcher Miniaturen von Propagteam, aber es eröffnete dem breiten Publikum Zugang zu dieser Art Modell. Ich hatte mir diese Royal Class damals gekauft und auch gleich mit dem Bau des Instrumentenbretts begonnen.
Leider erwies es sich dann doch nicht als ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es sind nämlich recht viele Instrumente zu verbauen und leider passen die Scheiben nur mäßig. Im vergangenen Jahr hat Eduard das Modell noch einmal separat heraus gebracht, da sich der „MiGuary“ doch etwas hin zog und die Mannen aus Obrnice auf der Messe in Nürnberg nicht ohne wirkliche Neuheit erscheinen mochten .. wieder ein guter Grund das Modell weiter zu bauen, doch der Umzugsstress und die just aufgenommene Arbeit sorgten für reichlich Ablenkung. Die meisten Modellbauer werden das kennen.
Nun erschien aber die Royal Class der Bf 109E wieder mit einem Instrumentenbrett und diesmal musste der alte Bausatz dran glauben. Erleichternd kam hinzu, dass sich die „Profi Feile“ von Tamiya als wirklich ausgezeichnetes Werkzeug erwies und bei der minimalen Verkleinerung der Instrumentenverglasung hervorragende Arbeit leistete.
Ich habe am Pfingstsonntag wieder mit dem Bau begonnen - das Instrumentenbrett hatte ich bereits RLM 66 gespritzt und ein Instrument war auch schon fertig - und war am darauffolgenden Mittwoch fertig. Das Instrumentenbrett eignet sich wirklich für Modellbauer mit wenig Zeit, da man den Rohling fast zu jeder Zeit weglegen und sich Instrument für Instrument bis zum fertigen Objekt vorhangeln kann. Dies ist insbesondere gut, da man auch jeden Instrumentenrahmen von den beiden Angusstegen befreien und versäubern muss … nicht gerade jedermanns Lieblingsbeschäftigung
Vorsicht ist geboten, keines der vielen kleinen Teile zu verlieren. Hier gibt es nämlich keinen Ersatz! Auch die Vinyl-Instrumentenskalen verlangen Aufmerksamkeit. Damit sie besser passen, habe ich die „Nasen“ mit einem Skalpell abgetrennt und war anschließend gezwungen auf die korrekte Ausrichtung zu achten. Dies ging aber ganz gut.
Die Fotoätzteile dieser ersten Edition (aus der Royal Class) sind zum teil noch etwas schief bedruckt. Eduard hatte zu diesem Zeitpunkt gerade mit der farbigen Bedruckung begonnen. Die Limited Edition des Bausatzes aus dem vergangenen Jahr ist dagegen fast perfekt ausgerichtet. Andererseits sieht man diesen kleinen Schönheitsfehler nur von sehr nahem.Dasselbe gilt auch für einige kleine Dreckfuhler.
Fazit: Trotz der bedenken, die mich mehrere Jahre vom Bau des Modells abgehalten haben, war es letztendlich ein kurzweiliger und befriedigender Bau. Wie oben schon geschrieben ist dies ein Bausatz für Modellbauer mit wenig zusammenhängender Bastelzeit und eignet sich durchaus als Motivationsprojekt. Das Ergebnis gefällt mir jedenfalls sehr gut.
post scriptum: Da beim Bf 109 Instrumentenbrett einige Decals doppelt waren, habe ich diese noch auf diesem Instrumentenbrett ergänzt (Bild unten).
Steffen Arndt, Barsinghausen (Mai 2012)
post scriptum: Nach Fertigstellung des Instrumentenbretts dachte ich viel über die Präsentationsmöglichkeiten nach, da das einfache Hinlegen des "Bretts" dem Modell nicht gerecht wird. Unter anderem hatte ich die Instrumentenbrette auch zum Klubabend des BMC nach Bremen mitgenommen. Mit Lars Kolweyh habe ich die Sache auch diskutiert und bei meinem nächsten Besuch hatte er nicht nur das Instrumentenbrett aus der Bf 109 Royal Class gebaut, sondern auch eine tolle Art der Präsentation gefunden.
Diese musste ich einfach kopieren. Daher habe ich mir in Telford zwei Holzbasen gekauft, die ich zu hause erst mal von einer dicken Schicht Klarlack befreien musste. Anschließend habe ich die Sockel mit Bienenwachs behandelt. Lars war dann so freundlich mir zwei Kupferbleche zuzuschneiden und zu biegen. Dies habe ich einfach auf den Sockel geschraubt und mit 2K-Kleber am Instrumentenbrett befestigt. Mir gefällt es jetzt richtig gut! Vielen Dank an Lars für die tolle Idee und die Hilfe beim Nachmachen!